Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Stört eine Ortungs iNanny tatsächlich das Vertrauen?
Hallo,
ich habe eine achtjährige Tochter, die seit kurzem mehr und mehr allein unterwegs ist. Zur Schule und zurück sowieso, aber auch mal nachmittags mit Freundinnen oder zum Ballett. So richtig gut geht es mir dabei nicht, zwinge mich aber dazu, keine Angst zu verbreiten. Ich habe in der letzten Zeit immer mal was über Ortungsgeräte, iNannys etc gelesen, mit denen man sich sicherer fühlen soll als Eltern, wenn die Kinder unterwegs sind. Da ich eher ein ängstlicher Mensch bin und natürlich wie viele andere die Bilder und Berichte zu den vermissten Kindern vor Augen habe, frage ich mich, ob ein solches GPS Ortungsgerät nicht sinnvoll wäre. Es gab nämlich vor einem Jahr etwa einen Typ hier in der Näh, der fremd Kinder angequatscht hatte, allerdings ist nichts passiert. Kinderpsychologen, Pädagogen sind da je eher kritisch mit solchen Geräten und kommen immer mit dem Argument 'Vertrauen'. Nutzt denn jemand sowas und fühlt man sich tatsächlich sicherer? Hat jemand Erfahrung, wie Kinder darauf reagieren?
Ich freue mich über Eure Erfahrungen.
Macarena
Eingetragen von Macarena am 30.11.2011 um 16:15 Uhr
Hallo und herzlich willkommen hier bei uns.
Also ich persönlich halte nichts davon - ich glaube, man sitzt dann nur noch da und schaut, wo das Kind ist und macht sich total verrückt.
Klar kann immer was passieren - aber auch mit so einem Gerät !
Viel sinnvoller finde ich, Kinder frühzeitig über Gefahren aufzuklären und Verhaltensmaßnahmen zu besprechen.
Sehr hilfreich waren bei uns sog. Selbstbehauptungskurse
Vielleicht gibt es sowas ja auch bei euch in Berlin ,
bei uns haben wir das dann sogar über die Schule organisiert.
Mein Sohn war gerade jetzt wieder ( 7te Klasse ) bei so einem Kurs über die Schule organisert.
Eingetragen von jodatz am 30.11.2011 um 16:41 Uhr
schau mal hier :
und
Eingetragen von jodatz am 30.11.2011 um 16:43 Uhr
Natürlich hat man als Eltern Angst.
Aber man darf dabei nie vergessen, dass fast in allen Fällen der Täter aus dem persönlichen Umfeld kommt. Der Onkel, der Vater ein Freundin, der Trainer in der Sportgruppe. Wie soll da so eine elektronische Überwachung helfen?!
Genau. Gar nicht.
Stattdessen lieber ganz feste Verhaltensregeln festlegen(nie mit einem Fremden mit - auch nicht dem Papa von xy), Selbstbewusstsein stärken - da hat jodatz ja schon einiges rausgesucht - und immer wieder über Situationen sprechen und auch das Kind ermutigen klar anzusprechen, wenn ihm etwas komisch vorkommt.
Überlege doch mal dein Mann würde dir so ein Ding verpassen. Der macht sich sicher auch mal Sorgen um dich. Würde es dir nicht auch wie eine reine Überwachungsmaßnahme vorkommen?
Die Dinger sind meiner Meinung nach so gut wie nutzlos und bieten nur ein falsches Gefühl von Sicherheit. Auf Kosten der persönlichen Aufmerksamkeit.
Eingetragen von Mikael am 30.11.2011 um 17:23 Uhr
Ich kann mich Jodatz und Mikael nur anschließen. Ich denke auch, hat man es erst, schaut man andauernd drauf und macht sich verrückt.
Und anschließend geht die Diskutiererei los, was das Kind da und da gemacht hat.
Ich finde auch, das stärkt nicht gerade das Vertrauen...
Und passieren kann trotzdem was. Wenn einer tatsächlich ein Kind 'kidnappt', wird er so ein Gerät doch sofort 'entsorgen'.
Sorgen macht man sich als Eltern wohl immer, aber ich denke auch, Aufklärung ist das einzig wirksame Mittel gegen Gefahr...
LG hanja
Eingetragen von hanja am 03.12.2011 um 11:25 Uhr